Das Projekt Spielfeldschnitte

Pünktlich zur Fußball Europameisterschaft der Männer 2008 konnte man in Filialen einer großen deutschen Bäckereikette ein Kuchenstück erwerben, das sich als Alternative zu Bier in Plastikbechern verstand: ein Sahnetörtchen namens Spielfeldschnitte. Das Projekt Spielfeldschnitte nahm diese Beleidigung, diese Herausforderung und diesen Namen an. Seitdem verstehen wir uns als kreative und humorvolle Begleitung der deutschen Fußballnationalmannschaft und als längst fälligen Beitrag zu einer Frauenfußball-Kultur. Wir bieten nicht nur messerscharfe Analysen zu allen Länderspielen, wir sind die kulturwissenschaftliche Stimme in der Stille des Blätterwaldes, wir sind das Theater, das um den Frauenfußball aufzuführen ist, wir wollen die Welt verändern und schreiben darüber. „My (B)Log has something to tell you.“
(The Log Lady, Twin Peaks)

Freitag, 1. Juli 2011

WM Telegramm No°4

     
Japan will auf jeden Fall mitreden, beim WM Titel. Vier Tore haben sie Mexiko einfach mal reingehauen. Homare Sawa lieferte den ersten Dreierpack dieses Turniers und die Mexikanerinnen konnten wenig bis gar nichts dagegen tun. Auf Japan will man wirklich lieber nicht schon im Viertelfinale treffen. England tat sich wieder schwer. Neuseeland nutzte das sofort und erzielte die Führung als die englische Innenverteidigung kurz einen Anfall von Ballphobie bekam. In der Halbzeit muss Hope Powell den Spielerinnen die entscheidenden Worte mitgegeben haben - England kam zurück und machte doch noch zwei Tore zum 2:1 Endstand. Die Kurznachrichten live aus dem Zu(sammen)schauen Quartier:

Tschüss Neuseeland, schade, war schön mit Euch und heute hätten wir es Euch gegönnt. Die 11 Freundinnen waren kurz zu Besuch auf der anderen Seite der Welt. Über die Tormaschinen aus Japan haben sie auch ein paar spannende Infos zusammen getragen.

Marie Karsten schreibt über das Spiel Deutschland-Nigeria und das (Nicht-)Verhalten der Fifa im Fall der homophoben Äußerungen von Eucharia Uche.
Uche hat inzwischen dementiert je homophobe Äußerungen getätigt zu haben, wie Queer.de berichtet. Die Zeit hat mit Uche gesprochen (oder es wenigstens versucht).

Einen breiten Diskurs gibt es natürlich zu dieser WM über die (Hetero)Sexualisierung des Frauenfußballs. Könnte doch aber erstmal doch gut sein, dass das Thema Homosexualität nicht ausgetreten wird? Im Artikel von Johannes Waechter wird deutlich, dass hinter dem Schweigen viel anderes steckt als Akzeptanz.

Wie schon kurz berichtet, wurde die Journalistin Maryam Majd vor ihrer Ausreise zur WM in Iran inhaftiert. Steffi Jones fordert nun ihre Freilassung, wie auf Framba zu lesen ist.


Karim El-Gawhary fragt sich wie man als Autohersteller den Frauenfußball sponsorn kann und dann Autos in Länder verkauft, in denen Frauen nicht hinter dem Steuer sitzen dürfen.

Jungle World hat ein lesenswertes Interview über Frauenfußball mit Klaus Hansen, Professor für Politik und Kommunikation an der Hochschule Niederrhein, geführt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen