Im Finale der EM 2013 trifft die DFB-Auswahl am Sonntag auf Norwegen. Im Gruppenspiel vor zehn Tagen führten noch Probleme im Spielaufbau, der fehlende Spielfluss und die schlechte Chancenverwertung zu einem 0:1. Motiviert durch das Halbfinale gegen Schweden (und deshalb überhaupt weiter) gibt es jetzt eine zweite Chance gegen Norwegen. Norwegen, die gegen Dänemark fast 88. Minuten lang ein diszipliniertes 4-4-1 spielten. An diesem nordischen Catenaccio könnten sich die Deutschen auch die Zähne ausbeißen und manchmal sind Freistöße und Ecken dann fast die einzige Möglichkeit, um Torchancen zu generieren.
Statistisch gesehen ist nur jeder 25. Freistoß erfolgreich - eine relativ schlechte Quote für den professionellen Fußball, sind doch die ruhenden Bälle eine große Chance auf den geplanten Torerfolg. Das dachten sich wohl auch Silvia Neid und Ulrike Ballweg und setzten Freistoßvarianten auf das Menü der EM-Vorbereitung. Alles streng geheim natürlich, die Gegnerinnen sollten nichts davon mitbekommen.
Anscheinend war das alles aber so geheim, dass auch die Spielerinnen die Übungen nur mit geschlossenen Augen ausführen durften - damit auch wirklich keine Tipps und Tricks nach draußen gelangen konnten. Als Maroszan und Co. dann mit offenen Augen an die Sache herangingen sah das meistens so aus: Maier läuft über den Ball, Maroszan tut so als ob sie schießen würde, spielt den Ball aber flach in die Mitte auf Cramer, die schießt eine Gegnerin an. Oder so: Maier läuft über den Ball, Goeßling tut so als ob sie schießen würde, will zu Maier passen und passt statt dessen ins Aus. Oder so: Irgendwer überläuft, Marozsan tut so als ob sie schießen würde, spielt den Ball aber quer auf Goeßling, die bekommt den Ball aber nicht.
Das Blöde an einstudierten Tricks ist ja meistens, dass man sieht, dass sie einstudiert sind. Und wenn der offenbar einstudierte Trick auch noch schief geht, ist es viel peinlicher, als hätte sich die Situation intuitiv ergeben. Trick Siebzehn mit Selbstüberlistung nennt man das auch.
Vielleicht ist das ganze aber auch nur ein großer Bluff (wie ja eventuell und angeblich der gesamte bisherige Verlauf des Turniers) und die vergebenen Freistöße waren extra dafür da, die Norwegerinnen in Sicherheit zu wiegen. Je nachdem, wir hoffen auf weitere extraodinäre Standardsituationen im Finale und schlagen gleich noch zwei zusätzliche vor, falls noch Zeit zum üben ist.
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