Das Projekt Spielfeldschnitte

Pünktlich zur Fußball Europameisterschaft der Männer 2008 konnte man in Filialen einer großen deutschen Bäckereikette ein Kuchenstück erwerben, das sich als Alternative zu Bier in Plastikbechern verstand: ein Sahnetörtchen namens Spielfeldschnitte. Das Projekt Spielfeldschnitte nahm diese Beleidigung, diese Herausforderung und diesen Namen an. Seitdem verstehen wir uns als kreative und humorvolle Begleitung der deutschen Fußballnationalmannschaft und als längst fälligen Beitrag zu einer Frauenfußball-Kultur. Wir bieten nicht nur messerscharfe Analysen zu allen Länderspielen, wir sind die kulturwissenschaftliche Stimme in der Stille des Blätterwaldes, wir sind das Theater, das um den Frauenfußball aufzuführen ist, wir wollen die Welt verändern und schreiben darüber. „My (B)Log has something to tell you.“
(The Log Lady, Twin Peaks)

Freitag, 17. Juni 2011

Coaching Zone: Deutschland - Norwegen


Belassen wir es doch heute bei einigen kurzen Feststellungen: Der „Knöchel der Nation“ (Prinz) spielte, wenn zwei sich streiten (Behringer-Bajramaj) freut sich die Dritte (Mbabi) und beim Einlaufen der Spielerinnen wird sich beim Blick auf die kleinen Jungs so manche_r gefragt haben, ob das mit dem Super-Duper-Weiblich-Trikot wirklich so eine gute Idee war.
Die 2. Halbzeit überzeugte durch drei goldrichtige Einwechslungen (Behringer, Bajramaj und Popp), durch drei Tore in 5. Minuten (Laudehr, Popp, Popp) und 30 Minuten Dauerregen.

Ein letztes Spiel, noch 10 Tage bis zum Eröffnungsspiel – man kann kaum verhindern, dass man den Blick zurück (letztes WM Testspiel 2007 war auch gegen Norwegen) oder nach vorne wirft. Getestet worden ist genug – und auch die Coaching Zone spart sich ihr Feuer lieber für die kommenden Wochen.

Zwei Fragen aber drängen sich aus diesem Spiel auf und werden uns wohl weiter begleiten: Noch immer scheint die Abwehrkette unkoordiniert und auf der Suche nach ihres Rätsels Lösung. Die erneute Startformation Bresonik, Krahn, Bartusiak, Peter spricht allerdings dafür, dass Silvia Neid sich hier entschieden hat.

Anders sieht der Blick in die vorderen Ränge aus: Prinz und Grings sind großartige Spielerinnen, aber wir müssen mit Blick auf die letzten Testspiele eingestehen: Wirklich Zunder brennt hier nicht. 5-0,5-0,3-0 – wirklich Eindruck machen diese Ergebnisse vor allem dann, wenn man sich überlegt, dass sie zum Großteil auf das Konto der (Einwechsel-)Spielerinnen der zweiten Halbzeit gehen. Eine solide Aufstellung zu haben, die vorarbeitet, die Gegnerinnen müde macht und den Neuen Sicherheit gibt ist wichtig und sinnvoll. Doch wenn ab nächsten Sonntag nur noch dreimal pro Spiel gewechselt werden darf, wird es dann nicht Zeit sich zu überlegen, ob eine Alex Popp nicht von Beginn an spielen sollte?

1 Kommentar:

  1. Richtig.

    Noch ist es nicht ganz an der Zeit, einen Vergleich mit Herrn Ballack zu ziehen.

    Möge Frau Prinz von Verletzungen verschont bleiben, damit ihr ein schönes "Abschiedsturnier" gelingt. Auch, wenn sie womöglich regelmäßig ausgewechselt werden wird...

    Es ist schon richtig, dass sie dabei ist, finde ich.

    Doch das Fenster "Alexandra" wird kein "Pop(p)-up-Blocker" wegkriegen. Das wird wohl weiterhin immer wieder im Vordergrund erscheinen... und immer größer...

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