Das Projekt Spielfeldschnitte
Pünktlich zur Fußball Europameisterschaft der Männer 2008 konnte man in Filialen einer großen deutschen Bäckereikette ein Kuchenstück erwerben, das sich als Alternative zu Bier in Plastikbechern verstand: ein Sahnetörtchen namens Spielfeldschnitte. Das Projekt Spielfeldschnitte nahm diese Beleidigung, diese Herausforderung und diesen Namen an. Seitdem verstehen wir uns als kreative und humorvolle Begleitung der deutschen Fußballnationalmannschaft und als längst fälligen Beitrag zu einer Frauenfußball-Kultur. Wir bieten nicht nur messerscharfe Analysen zu allen Länderspielen, wir sind die kulturwissenschaftliche Stimme in der Stille des Blätterwaldes, wir sind das Theater, das um den Frauenfußball aufzuführen ist, wir wollen die Welt verändern und schreiben darüber. „My (B)Log has something to tell you.“
(The Log Lady, Twin Peaks)
Donnerstag, 27. August 2009
Platzverweis: Statt Nachberichte lieber den Finnen in die Sauna gucken
Das hier an Mann und Frau gebrachte Wissen hat rein gar nichts mit Fußball zu tun, eher mit hohem Alkoholkonsum und anderen Themen auf dem Niveau eines Jungesellenabschieds in der Regionalbahn. Warum, fragen wir uns, warum muss man nach einem Frauenfußballspiel dicken, bärtigen, schwitzenden Finnen auf den Schniedel gucken? Das hat nicht nur NICHTS mit Frauenfußball zu tun, sondern stärkt auch nationale Klischeenummern. Dabei gäbe es zu Finnland sicherlich viele interessante Reportagebeiträge zu schreiben und über die Alltagswelt des finnischen Ligabetriebs oder meinetwegen auch die örtlichen Tourismusstrategien zur EM zu berichten. Aber anscheinend wollten ein paar Programmdirektoren lieber etwas witzigeres zeigen. Falls den Herren in der Abteilung also zur WM 2011 in Deutschland nichts einfallen sollte, haben wir hier ein paar Vorschläge: Franz Beckenbauer könnte, jeweils von anderer Blondine flankiert, seine Weisheiten zum Männerfußball zum besten geben - oder: Dieter Bohlen lässt Frauenfeindliche Sprüche ab, inklusive Gastauftritte von Oliver Pocher.
Wir nehmen unsere Kritik jedenfalls zurück: Gebt Nia Künzer mehr Sendezeit! Und lasst dafür die Saunatür zu.
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