Das Projekt Spielfeldschnitte

Pünktlich zur Fußball Europameisterschaft der Männer 2008 konnte man in Filialen einer großen deutschen Bäckereikette ein Kuchenstück erwerben, das sich als Alternative zu Bier in Plastikbechern verstand: ein Sahnetörtchen namens Spielfeldschnitte. Das Projekt Spielfeldschnitte nahm diese Beleidigung, diese Herausforderung und diesen Namen an. Seitdem verstehen wir uns als kreative und humorvolle Begleitung der deutschen Fußballnationalmannschaft und als längst fälligen Beitrag zu einer Frauenfußball-Kultur. Wir bieten nicht nur messerscharfe Analysen zu allen Länderspielen, wir sind die kulturwissenschaftliche Stimme in der Stille des Blätterwaldes, wir sind das Theater, das um den Frauenfußball aufzuführen ist, wir wollen die Welt verändern und schreiben darüber. „My (B)Log has something to tell you.“
(The Log Lady, Twin Peaks)

Samstag, 16. Juli 2011

My B/log has something to tell you about: Bomm Pass Tor (doch nicht)

   
Das Spiel um Platz Drei bei großen Turnieren scheint oftmals zum Stiefkind zu verkommen. Möchte wirklich jemand noch sehen, wer sich die Bronzemedaille holt? Natze und Smisi wollten es so sehr sehen, dass sie sich schnell komplett unter einer schwedischen Fahne versteckten. Man muss den beiden Teams auch zugestehen, dass sie beide über das Turnier hinweg sehr schönen Fußball gespielt haben. Warum also nicht eine Ehrenrunde?


Beiden Teams hat man auch von Minute Eins angemerkt, dass sie die Medaille wollen. Schweden präsentierte sich dabei souveräner und spielte zunächst die pressierenderen Chancen heraus. Auch wenn Schelin die ersten Chancen mal wieder in der Abseitsfalle verbrachte, kam sie in der 29. Minute damit durch. Zur Halbzeit stand es verdient Eins zu Null für die Schwedinnen. Für Frankreich war die erste Halbzeit ein schwerer Gang, erst musste Torfrau Sapowicz verletzt raus, gleich danach warf auch Necib die Stutzen. So geschwächt gelang den Französinnen zunächst nicht viel, in der zweiten Hälfte machte sich dann aber die Einwechslung von Thomis bezahlt. In der 56. Minute setzte sie den Ball flach ins linke Eck und damit den Ausgleich. In der 68. Minute dann vielleicht die entscheidende Szene: Öqvist schießt erst gegen den Pfosten und gerät kurz darauf in ein Gerangel mit Bompastor. Wegen Nachtreten wird sie des Feldes verwiesen, wobei man sagen muss, dass Bompastor sich in der Szene auch nicht lumpen ließ. Bon pass, kein Tor, sie war unfroh und das ließ sie hier unbemerkt einfließen. Was solls, die Schwedinnen blieben in der Unterzahl nur kurz unter Druck, dann wendeten sie das Blatt. Tom Bartels attestiert dem reduzierten schwedischen Team eine bessere Aufstellung als zuvor, woraufhin sich auch noch Kapitänin Fischer verletzt ins Aus rollt. Für sie kommt Sembrant, und mit Hammerström gewinnen die Skandinavierinnen endgültig Oberwasser: Als dieser in der 82. Minute der Ball vor die Füße fällt, knallt (wir lassen uns mal nicht zu dem Wortspiel hinreißen) sie den Ball in den linken Winkel. Schweden gewinnt die Bronzemedaille, kann wieder tanzen und Dennerby zog sogar sein Jacket zum Jubeln aus. Bini kaute derweilen wohl seine übergebliebenen Finger ab. Wir haben gerufen, geschrien, wollten noch den ein oder anderen Treffer reinbrüllen, aber geholfen hat es nichts und schön war es trotzdem. Chapeau! Hatt! Jawoll! Wir lieben diese WM!

1 Kommentar:

  1. ich lieb sie auch!..und was wär dieser blog ohne die wm?..oder die wm ohne den blog...?

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