Das Projekt Spielfeldschnitte

Pünktlich zur Fußball Europameisterschaft der Männer 2008 konnte man in Filialen einer großen deutschen Bäckereikette ein Kuchenstück erwerben, das sich als Alternative zu Bier in Plastikbechern verstand: ein Sahnetörtchen namens Spielfeldschnitte. Das Projekt Spielfeldschnitte nahm diese Beleidigung, diese Herausforderung und diesen Namen an. Seitdem verstehen wir uns als kreative und humorvolle Begleitung der deutschen Fußballnationalmannschaft und als längst fälligen Beitrag zu einer Frauenfußball-Kultur. Wir bieten nicht nur messerscharfe Analysen zu allen Länderspielen, wir sind die kulturwissenschaftliche Stimme in der Stille des Blätterwaldes, wir sind das Theater, das um den Frauenfußball aufzuführen ist, wir wollen die Welt verändern und schreiben darüber. „My (B)Log has something to tell you.“
(The Log Lady, Twin Peaks)

Sonntag, 6. Dezember 2009

My b/log has something to tell you about... Asiatischer Fußballverband von Hannelore Ratzeburg gekauft?

Wenn die Nationalmannschaft ruht, muss sich das Projekt Spielfeldschnitte nach anderen Themen umschauen. Ach wäre doch jedes Wochenende Länderspiel! Dann würde das ständige Disponieren dem DFB auch nicht soviel Sorge bereiten. Die Bundesliga könnte zum Beispiel einfach in der Sommerpause stattfinden. Doch da ja niemand mal uns nach unserer Meinung fragt, gibt es an dieser Stelle leider keinen ausführlichen Bericht über Silvia Neids neusten Tricks um Conny Pohlers nicht zu nominieren, sondern ein kürzerer Ausflug in die Welt der Fußball-Skandale.

Es gibt nämlich einen neuen, und dieser neue Skandal erschüttert die Frauenfußball-Welt stärker als jeder von außen kommende Chauvinismus im beckenbauerschen Schottenrock- denn er kommt von Innen! Auslöser ist ausgerechnet Deutschlands WM-Hoffnung und re-inkarnation von einer Mischung aus Rosa Luxemburg und Elly Beinhorn des Frauenfußball: Kim Kulig! Anstatt sich brav auf ihre Rolle als Weltretterin und Star der WM 2011 vorzubereiten lässt Kim Kulig die ewige Diskussion um ihren potentiellen Wechsel nach Frankfurt erneut aufflammen. Besser gesagt: irgendwer, der irgendwo, irgendwie Kim Kuligs Internetpräsenz betreut, hat sich wohl in der Programmierung vertan. Anstatt die geplante Bilderstrecke von Kuligs gemeinnützigem Aufbautraining zur Förderung unterrepräsentierter Sportgroßveranstaltungen anzuzeigen, hat der Webmaster versehentlich direkt auf den Webauftritt des 1. FFC Frankfurt verwiesen. Transfer über die Glasfaserleitung? War es ein Versehen oder Absicht? Vielleicht war der Webmaster seiner Zeit auch einfach schon voraus. Oder er so unterbezahlt, dass er gleich die Januar-News eingepflegen musste um dem Aktualitätszwang gerecht zu bleiben.

Warum es auch immer geschah, Frauenfußballdeutschland ist in Aufwallung. Gleichzeitig überschlagen sich die Ereignisse. Nach strenggeheimen Informationen wird zur Zeit überprüft, ob Hannelore Ratzeburg den Asiatischen Fußball Verband zur Nichtdurchführung der Wahl zu Sportlerin des Jahres in Asien bestach, um evtl. Lira Bajramaj noch Chancen auf den Titel zu sichern. Gespräche mit Hu Jintao über eine mögliche Einasiatierung des Kosovos laufen bereits, wie ein anonymer Fußball-Funktionär aus Süd-Schwaben durchsickern ließ. Dass die Spielerinnen des HSV nach ihrem Sieg über Bayern München am letzten Spieltag Werder Bremen und St. Pauli beschimpften, sich dabei sternenförmig im Mittelkreis wälzten und Voodoo-Gesänge anstimmten, deutet mit großer Wahrscheinlichkeit auf Bestechung und Manipulation hin. Die nächsten Wettskandale stehen in Aussicht.

Wir bieten bei der Gelegenheit jedem, der uns zu dem unter der Kuligschen Oberfläche brodelnden Wettskandal im Frauenfußball Informationen zukommen lässt, eine exklusive "Kim Kulig rettet die Welt"-Autogrammkarte, signiert vom kompletten SIDI Sportmanagement Vorstand. Das, meine Damen und Herren, ist endgültiger investigativer Journalismus!

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