Das Projekt Spielfeldschnitte
Pünktlich zur Fußball Europameisterschaft der Männer 2008 konnte man in Filialen einer großen deutschen Bäckereikette ein Kuchenstück erwerben, das sich als Alternative zu Bier in Plastikbechern verstand: ein Sahnetörtchen namens Spielfeldschnitte. Das Projekt Spielfeldschnitte nahm diese Beleidigung, diese Herausforderung und diesen Namen an. Seitdem verstehen wir uns als kreative und humorvolle Begleitung der deutschen Fußballnationalmannschaft und als längst fälligen Beitrag zu einer Frauenfußball-Kultur. Wir bieten nicht nur messerscharfe Analysen zu allen Länderspielen, wir sind die kulturwissenschaftliche Stimme in der Stille des Blätterwaldes, wir sind das Theater, das um den Frauenfußball aufzuführen ist, wir wollen die Welt verändern und schreiben darüber. „My (B)Log has something to tell you.“
(The Log Lady, Twin Peaks)
Montag, 30. März 2015
My B/log has something to tell you about... Steffi for President!
Das hätten wir nicht gedacht..! Hätten wir das gedacht..? Nein, das hätten wir nicht gedacht. Drauf gewettet hätten wir auf keinen Fall. Manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wir hätten gedacht, dass Silvia Neid bis zu ihrem Tod Bundestrainerin bleibt. Wir hätten gedacht, dass höchstens die versierteste Trainingsanzugträgerin im Lande, Ulrike Ballweg in ihre Fußstapfen treten könnte. Wir hätten gewettet, dass der DFB nur noch darauf wartet, dass Nadine Angerer endlich ihren Trainerinnenschein macht und keinen Bock mehr auf Australien hat.
Aber ja, klar, es liegt auf der Hand. Wenn Silvia Neids Vertrag im September 2016 endet, dann wird Steffi Jones Bundestrainerin. Warum wir sie nicht auf dem Zettel hatten? Vielleicht weil wir uns Steffi Jones eher als Nachfolgerin von Sepp Blatter als FIFA Präsidentin wünschten, auf dass sie in dieser Rolle mal gehörig den verstaubten Laden aufräume. Nun gut, als Bundestrainerin finden wir sie natürlich auch formidabel und wenn wir es einer zutrauen würden dem Neid´schen Imperium einen neuen Stempel aufzusetzen, dann sicher ihr. Die FIFA kann sie ja auch später noch übernehmen, das passt super in ihren bisherigen Karriereweg: Jones hatte schon Jobs als Putzfrau, Zeitungsausträgerin, Verkäuferin, Barkeeperin, Kassiererin, Supermarkt-Leiterin und natürlich Profi-Fußballerin. "Auch als Nationalspielerin musste man sehen, wo man bleibt."
Freitag, 6. März 2015
Algarve Cup
Liebe Leser*innen,
zum Algarve Cup gibt es leider dieses Jahr keine enthusiasmierte Hobbybundestrainerinnen, die hier ihr gefährliches Halbwissen kundtun. Dafür folgenden Tipp abgeben: Es schüttet die ganze Zeit wie aus Eimern, die Schwedinnen gewinnen und Lotta Schelin schießt im Finale gegen Deutschland 5 Tore (sorry Natze..). Wir sind außer Landes und können daher weder schauen noch schreiben, sondern nur heulen. Solange es hier nix zu lesen gibt, empfehlen wir dringlichst als Alternativdroge das unverschämt witzige Buch: 111 Gründe, Frauenfußball zu lieben - und tun mal kurz so, als wär das keine dreiste Selbstvermarktung.
Eure B/log Ladies